"Achtsamkeit ist auf den gegenwärtigen Augenblick ausgerichtet, absichtsvoll und nicht wertend"
Viele denken an stundenlanges Meditieren, Teezeremonien und Buddhismus, wenn sie das Wort Achtsamkeit hören. Verankert im Buddhismus wird es eigentlich schon seit über 2.500 Jahren praktiziert.
Im Zusammenhang mit Stressreduktion und Burnout tauchte das Konzept der Achtsamkeit erst in den letzten Jahren vermehrt in den westlichen Ländern auf.
Viele Studien und wissenschaftliche Arbeiten zu Effekten von Meditationen und Achtsamkeitsübungen auf Angst, Stress und letztendlich auf das Immunsystem wurden
weltweit durchgeführt. So konnten positive Auswirkungen auf körperliches und mentales Wohlbefinden und Stressreduktion bestätigt werden. Maßgeblich daran beteiligt war Jon Kabat-Zinn, Professor
Emeritus für Medizin an der University of Massachusetts Medical School.
Jon Kabat-Zinn entwickelte im Laufe der Forschungen sogenannte MBSR-Kurse (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) die weltweit in medizinischen und psychologischen Einrichtungen etabliert wurden.
Es gab und gibt viele Achtsamkeitstrainings für Führungskräfte. Doch eigentlich wünscht sich doch jeder mehr Gelassenheit im Alltag.
Wenn du weitere Informationen über MBSR-Kurse suchst, dann habe ich hier noch einen Tipp für dich.
Eigentlich ist Achtsamkeit einfach zu praktizieren. Denn wie meinte Jon Kabat-Zinn?
"Achtsamkeit ist auf den gegenwärtigen Augenblick ausgerichtet, absichtsvoll und nicht wertend".
Achtsamkeitsübung 1: Beobachtung von Geräuschen

Das Frühjahr lädt ja geradezu ein, sich draußen aufzuhalten. Wenn du Zeit hast, (oder nehme dir einfach Zeit), suche dir einen Platz draußen, an dem du entspannt mit aufrechter Körperhaltung sitzen kannst. Du kannst auch in deiner Arbeits-Pause das Fenster öffnen. Versuche während dieser Übung die Augen zu schließen.
"Beobachte" jetzt einfach die Geräusche, die du wahrnimmst. Wahrscheinlich werden dich deine Gedanken komplett dabei stören. Lass sie einfach weiterziehen. Konzentriere dich anfangs auf so viele Geräusche wie nur möglich. Versuche einige Augenblicke diese gleichzeitig bewusst wahrzunehmen.
Suche dir anschließend ein ausgewähltes Geräusch und richte deine Aufmerksamkeit auf dieses. Versuche wieder für einige Augenblicke dich auf dieses einzige Geräusch zu konzentrieren. Auch hier werden bestimmt wieder Gedanken kommen und dich dabei stören. Sperre dich nicht dagegen. Versuche gelassen und in Ruhe zu deiner Übung zurückzukehren.
Lass dir bei dieser Übung so viel Zeit wie du möchtest und wie es für dich angenehm ist. Möchtest du diese Übung beenden, dann atme noch einmal tief durch und öffne anschließend deine Augen.
Versuche so oft es geht diese kleine Übung in deinen Alltag einzubauen. Es ist nur eine kleine Übung, aber sie hilft dir, entspannter und gelassener zu werden.
Ich selbst führe meine kleinen Achtsamkeitsübungen mehr oder weniger regelmäßig aus. Anfangs habe ich mich sehr schwer damit getan und ich musste mich sehr oft aufraffen... Doch mit der Zeit klappte es immer besser, ich konnte sie gut in meinen Alltag integrieren. Sie haben mir auch gut über meine "drei Leben" hinweg geholfen und ich möchte sie nicht mehr missen.
Beobachtung im Alltag bedeutet eine Reaktion auf äußere und innere Reize und ruft sehr oft Bewertungen und Folgereaktionen hervor.
Beobachten im Sinne der Achtsamkeit bedeutet dagegen eine gezielte Hinwendung zu einem ausgewählten Beobachtungsgegenstand. Es wird nur beobachtet, ohne Bewertungs-u. Entscheidungsprozesse.
Alle Achtsamkeitsübungen brauchen eine gewisse Fähigkeit zur Konzentration.
Und mit meiner nächsten Übung kannst du diese für dein Achtsamkeitstraining stärken.